Ob beliebter Gutswein mit Trinkfluss, Lagenwein oder exklusives Nischenprodukt – für den Kellermeister muss Raum bleiben für Experimente im Ausbau, für Tradition wie für neue Ideen. Auch in den Rebgärten wird von Hand und mit modernen Maschinen gearbeitet und geforscht. Das Kloster bewirtschaftet nicht nur die ältesten historischen Monopollagen der Region, sondern unterhält auch einen Weinpark mit alten autochtonen und zum Teil schon verloren geglaubten Rebsorten: Heunisch oder Blauen Affentaler, die dem Terroir der Region entsprechen und gleichzeitig schwierigen Wuchsbedingungen trotzen vermögen – genetische Ressourcen für eine klimaveränderte Zukunft.
Nachhaltigkeit ist auch Ziel des „Schafprojekts“. Die kleine Herde hält als Mähhelfer das Unkraut der Saalhäuser kurz, ohne dabei den lebendigen Untergrund der Rebstöcke zu verdichten.
Für den Gosecker Dechantenberg – eine der Toplagen des Landesweinguts – wird gerade ein zukunftsfähiges Konzept entwickelt und große Erwartungen richten sich auf ihn. „Wir haben hier verschenktes Potential und mengenmäßig lange noch nicht alle Lagenweine ausgeschöpft“, meint der Kellermeister: Tradition ist auch ein Auftrag für das Morgen.