Landesweingut Kloster Pforta
51.150990, 11.731877

Erbe als Auftrag und Verpflichtung

Landesweingut Kloster Pforta

Die alten Jahrgänge sind von einer dicken Staubschicht bedeckt. Wer dem Kellermeister Max Handt in das kühle Gewölbe hinab und entlang der zahllosen Flaschenreihen folgt, fühlt die über 850jährige Weinbaugeschichte des Landesweinguts unmittelbar.
Köpfe:
Philipp Kollmar (Geschäftsführer)
Hände:
46
Gründung:
1992 (als GmbH mit Aufsichtsrat)
Fläche:
50 ha
Bg51-Winzer:
Bg51 Gründungsmitglied
Bg51-Rebsorten:
  • Weißburgunder
  • Riesling
  • Blauer Zweigelt
  • Spätburgunder

Die Schatzkammer des Klosters liegt seit Jahrhunderten tief unter der Erde. Direkt darüber ist inzwischen ein modernes Unternehmen mit vielen Mitarbeitern, Praktikanten und Auszubildenden gewachsen. Der Neubau mit neuster Kellertechnik: Erfüllung eines langgehegten Wunsches.

„Die Gutsweine sind das Aushängeschild. Die Lagenweine die Lokomotiven, die Aufsehen erregen sollen.“

Ob beliebter Gutswein mit Trinkfluss, Lagenwein oder exklusives Nischenprodukt – für den Kellermeister muss Raum bleiben für Experimente im Ausbau, für Tradition wie für neue Ideen. Auch in den Rebgärten wird von Hand und mit modernen Maschinen gearbeitet und geforscht. Das Kloster bewirtschaftet nicht nur die ältesten historischen Monopollagen der Region, sondern unterhält auch einen Weinpark mit alten autochtonen und zum Teil schon verloren geglaubten Rebsorten: Heunisch oder Blauen Affentaler, die dem Terroir der Region entsprechen und gleichzeitig schwierigen Wuchsbedingungen trotzen vermögen – genetische Ressourcen für eine klimaveränderte Zukunft.

Nachhaltigkeit ist auch Ziel des „Schafprojekts“. Die kleine Herde hält als Mähhelfer das Unkraut der Saalhäuser kurz, ohne dabei den lebendigen Untergrund der Rebstöcke zu verdichten.

 

Für den Gosecker Dechantenberg – eine der Toplagen des Landesweinguts – wird gerade ein zukunftsfähiges Konzept entwickelt und große Erwartungen richten sich auf ihn. „Wir haben hier verschenktes Potential und mengenmäßig lange noch nicht alle Lagenweine ausgeschöpft“, meint der Kellermeister: Tradition ist auch ein Auftrag für das Morgen.